Phobisch-komisch
Eine Phobie (aus dem Altgriechischen φόβος phobos, φοβία phobia „Furcht“/„Angst“) ist eine krankhafte, unbegründete
und anhaltende Angst vor Situationen, Gegenständen, Tätigkeiten oder Personen .
Sie äußert sich im
übermäßigen, unangemessenen Wunsch, den Anlass der
Angst zu vermeiden. Der Begriff Phobie wird jedoch
auch im
nichtmedizinischen Sinne für Abneigungen aller Art gebraucht.
Viele Menschen, hat Anna bemerkt, haben solche Störungen. Die sie dann Phobie oder Manie oder Tick oder Macke nennen. Hier ein paar Beispiele, von denen Anna gehört oder gelesen hat oder in dessen Besitz sie sich selbst befindet.
Gerne zu ergänzen durch möglichst zahlreiche Kommentare. - Aber eine von Annas ängstlichen Ahnungen (- Macke? Tick? Komplex?) ist, dass es dazu - wie zu oft auf diesem Blog - leider nicht kommen wird. (Hier ein grosses Danke, an die drei-vier treuen Leser, die sich dann doch immer mal wieder erbarmen!)
* Von einer Frau hörte Anna, die konnte keine Zeitungen lesen, die schon jemand vor ihr gelesen hatte. Sowie die Zeitung nicht mehr jungfräulich gefaltet ihrer höchsteigenen Lektüre harrte, war das Vergnügen hin - und die Dame kaufte sich eine neue, eigene, nun eifersüchtig gehütete Zeitung...
* Offene Türen! Anna erträgt keine offenen Türen. Oder genauer und irrer: Anna erträgt keine offenen Türen in Räumen, in denen sie sich - ansonsten - wohl fühlt. Klassenräume, Büroräume, Geschäftsräume können offen stehen, sobald sich Anna aber in einem ihr genehmen Raum, in einem sympathischen Umfeld befindet, machen offene Türen sie nervös. Als könnte ein Luftzug ihr dieses Wohlfühlen wegwehen, ein Eindringling durch selbige zu leicht ins Haus fallen... Anna weiss auch nicht. Manchmal macht diese Phobie Jahre Pause. Gerade ist sie wieder da. Und Anna hält das für ein gutes Zeichen.
* Einst kannte Anna eine Frau, die musste immer rechts von ihr gehen - oder war es links? Immer auf der gleichen Seite auf jeden Fall. Da machte sie keine Ausnahme. Und machte ihr doch einmal ein spontanes Treffen oder ein unüberlegter Schritt einen Strich durch die Rechnung, lief sie buchstäblich Kreise, diese Frau. Das erinnert an Theorien vom Rechts- und Linksschlafen von Pärchen (côté porte, côté fenêtre? côté cour, côté jardin?) oder die sogenannte Handtaschenposition beim amourösen Lustwandeln... erklärt aber sonst nix.
* Türdrücker in Studentenwohnheimen. Das ist eine von Annas Lieblingsphobien, die eine liebe Freundin in hiesigen Breitengraden entwickeln konnte: die Hygieneverhältnisse in französischen Studentenwohnheimen haben ihr bis heute den leisen Reflex hinterlassen, Türklinken - vor allem die sanitärer Anlagen - lieber nicht oder nur mit Schutzhandschuh anzufassen. Und das alles, da irgendwann Bazillen begannen, in ihre Alpträume zu kriechen. Bazillen nämlich, die sich nährten aus der täglichen Beobachtung von Mitbewohnern des Wohnheims, die den Toilettengang nur in äussersten Notfällen mit dem uns durch Muttis Lehren doch so liebvertrauten Händewaschgang abzuschliessen geruhten. Und so sah die Freundin viele bazillöse Hände an unzähligen Türklinken des Landes Bazillus nach Bazillus hinterlassen... träumte schlecht und pflegt Freund Phobius. (Und der hat nichts mit Apollon gemein!)
Anna jedenfalls freut sich: Phobien machen das Leben so viel... euh... vielseitiger. Und beruhigen. Vor allem, ja vor allem die Phobien anderer.