Mülltonnen brennen oder - wie amüsiert sich eigentlich ein "abruti"?

Morgens halb sechs, Frankreich, Caen. Anna wird wach, weil es knistert, laut knistert, wie wenn jemand scharf brät. Lustig, passt zum Traum. Nur als es das ein paar Minuten immer noch macht und der  Traum schon ganz woanders ist, wirds seltsam. Auch dass es jetzt klingelt und zwar Sturm und zwar an Annas Tür, passt nicht und macht sogar Angst. Anna springt auf, zieht sich an, trifft die Mitbewohnerin und stürmt mit ihr zur Tür, wo der Nachbar steht und erzählt, was alle drei wenig später sehen: eine Mülltonne hat gebrannt, das Auto der Mitbewohnerin mit ihr und man kann von Glück sagen, dass der Baum, der beiden zusah, verschont blieb von den Flammen, denn der reicht quasi ins Haus... Es heisst, jemand hätte die Mülltonne angezündet, hier und weiter oben in der Strasse noch mal eine. Hätte sich einen Benzinkanister geholt und sich über die Flammen gefreut. Vielleicht hat er sich auch nicht einmal gefreut. Anna schüttelt den Kopf. Im Vorbeigehen hört sie einen Polizisten sagen, das sei ein abruti und die Mitbewohnerin ratlos lächeln. Ja, ein abruti was ist das eigentlich? Und wie kommt der dazu, unsere Mülltonne anzuzünden? Steht der auf Feuer? Und wenn ja warum dann bei uns vorm Haus? Ein abruti? fragt die Mitbewohnerin. Ein Idiot! sagt Anna.

Jemand sagt, es sei ja nichts passiert und wir denken nicht ans Auto. Morgen - nein, in ein paar Stunden - beginnt der Kampf gegen die Versicherung und muss Klage eingeleitet werden. Der abruti indessen spaziert mit seinem Benzinkanister zu einem anderen Baum vor einem anderen Haus. Vielleicht schläft er schon seinen Rausch aus. Anna aber ist wach.