Meetologie und canard laqué
Anna lernt gerade so manches über das Leben und die Liebe - oder was inzwischen zu solcher geworden sein will. Und das Ganze beim Chinesen, mit einem heute sehr virilen Herrn Ba. (kirikirkiri) Und lacht. Weil es zu mehr nicht reicht.
Da gehen zwei chinesisch essen - spindeldürres kahles Männlein, nudeldicke Dirn -, obwohl sie sich ganz offensichtlich schon jetzt viel lieber ganz französischen Aktivitäten widmen würden. Essen als Vorspeise sozusagen. Und üben trocken schwimmen, Trockenschwimmen. Und Konversation, wahlweise auch mit Austausch von v und s. Reden von der Stellung der Ente in der Sauce und auf dem Teller, von der Unschuld ihres heutigen Treffens (es gab andere!) und dem Sex anderer. (Zwischen ihnen gab es noch keinen!) Währenddessen, mir nichts dir nichts - wir aber sicher, nähert sich langsam sein Bein der exakten Tischmitte, strategisch gut gewählter Punkt, an dem ihr Knie früher oder später ganz sicher nicht vorbei kann.
Der Schritt wär getan, bleiben die anderen Extremitäten, die jetzt klug und effizient zum Einsatz kümmern müssen. Hand fährt aus, bahnt sich - vorbei an scharfen roten chinesischen Tunken (tsss...autsch) - in Zeitlupe ihren Weg quer über den Tisch, beinahe bis an der Tellerrand des angepeilten Weibchens. Das sich nach exakt kalkulierter Strähnenwischerei zu einer ersten taktilen Kontaktaufnahme bereit erklärt...
So geht Leben in meetischen Zeiten. Als Anna heimgeht, klingt ihr Lachen leiderleiser.
Quelle Bild: http://www.zsz.ch/storys/img/11_se_sexualitaet.jpg