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Anna ändert ihr Leben
13 mai 2009

R(equiem)

damals.
hipp hurra, alles war besser, wie es damals war.
alles war besser? na ja, anders. echter, grösser. irgendwie auch.

als anna jünger, kleiner, ernsthafter als heute war, hatte sie einen freund. klein, schmächtig, ernsthaft auch er, gläubig, da. immer um anna. immer bei anna. schlief neben ihr auf der wiese ein. und wachte mit ihr in der mitternachtsmesse. hoffte mit ihr auf die grosse liebe, jeder auf die seine, ihrer wollte er nachhelfen.  hörte stundenlang zu und erklärte umgekehrt stundenlang anna seine welt. die mit einem gott, für die in annas jugend kein platz war.
alles mit R war absolut. und anna stellte sich in keinem moment die frage, ob und wann das einmal aufhören würde.
these days are gone.
R lag eines tages nicht mehr auf der wiese, lachte über ihre liebe, war nicht mehr da. als anna fragte warum, lachte er sie aus. und erzählte alles, was er über anna wusste, das heisst alles alles, der grossen liebe annas, die es also nicht mehr wurde. R ist verschwunden. vielleicht tot. unauffindbar.

damit begann, was seitdem nicht mehr aufhört: die vorläufigkeit der dinge, die anna nur absolut kannte. und weiter absolut will. wer annas freund wird, der soll es absolut werden - jedes mal baut anna wieder an diesem traum. aber absolut ist nicht mehr, für ironie, zynismus und das gezielte setzen kleiner gemeiner Spitzen ist in annas absolutismus kein platz. in ihrer realität aber zu viel.

und so ist keiner mehr wie R geworden. keiner hat anna so gut gekannt, keiner so gut zugehört wie selbst erzählt, keiner war so da - und keiner hat anna je mehr so weh getan.
das alles klingt jetzt pathetisch und aufgabe der neuen freunde ist sicher auch, über dieses pathos einer anderen anna milde zu lächeln, diesen eintrag abzuhaken unter "sie war schon besser" und sich keine fragen zu stellen. das muss so sein.  das nimmt anna nicht übel, aber auch nicht auf die leichte schulter.
sich, nicht alles war besser, damals, wie es damals war. anna ist die erste, die keinen zwang zum sportunterricht, keine pubertären pickel mehr will. nicht alles war besser, damals.  und mit dem berühmten abstand, mit der erfahrung vieler Jahre ohne R - plus ça va - wird vieles verständlicher, einfacher, normaler, leichter zu ertragen.

aber eben - und nur das will anna sagen mit diesem nachRuf - auch kleiner.


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  • Anna sieht Filme und Anna fährt weg und macht Fotos rund um ihr neues Leben, das jetzt nämlich anfängt und mindestens bis dreissig dauert. Und was bis dahin so passiert, das gibts dann hier.
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