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Anna ändert ihr Leben
14 mai 2009

Schläfrig in Caen

Die Stadt leert sich, nichts geht mehr, wie es war. Die Bibliothek ist zu, die Studenten weg und unerreichbar. Es regnet, aber wegen Wiederholungsgefahr sei das nur nebenbei gesagt.
Und Annas Tagesablauf ist fundamental gestört: Statt 8 Uhr wird es morgens gerne 10. Dabei schläft sie nie weniger, nur qualitativ weniger wertvoll. Träumt davon, dass ihr jemand sagt, ihr Schuh sei schmutzig und ihr deshalb die Freundschaft kündigt. Die Langsamkeit dieses Monats macht selbst Annas Träume absurd. Langatmigkeit ist besser. Denn genau den braucht es hier gerade: langen Atem bis zur nächsten AG, langen Atem bis zum rettenden Sommer, bis zur Nachricht, was die Zukunft bringt. Bis zum Ende der Ära BaNie... Langatmigkeit und Wiederholung.: unzählige Mal die immer gleichen Themen: Streik, Blockade, Vorsingen, Klempnerkrisen, wer muss gehen bei der Nouvelle Star?, darf ich mit A schlafen, wenn ich B heiraten will, kann ich auf A hoffen, solange B nicht brach liegt...? Wir drehen uns im Kreis. Und das nicht einmal schnell.

Manchmal ertappt sich Anna dabei, wie sie sich leise, ganz leise nach dem Rhythmus der grossen Stadt sehnt. Aber das sagt Anna noch nicht laut.

Gestern traf sie ein paar junge Menschen, die ihr gefallen sollten. (Sagte der Ba, der leider nicht verstanden hat, WAS Anna wirklich gefällt und warum.) Und stellte fest: Auch die jungen Menschen sind anders in dieser Stadt, anders jung. Sahen so gesund aus mit iund trotz ihren Biertrinkergesichtern. Einer gefiel Anna schon ein wenig, weil er sich irgendwie nach den gleichen Dingen zu sehnen meinte. Aber an alles weitere zu denken, schien Anna so absurd, wie es nur scheinen kann, Perspektive aus dieser Stadt heraus zu entwickeln. Die irgendwie... ja, die Übergang ist. Wie die Übergangsjacken ihrer Kindheit, leichte Jacken für den Frühling und den Herbst, für die Zwischenzeiten. In Vorbereitung dessen, was danach kommt.
Vielleicht hat Anna das gestern begriffen. Damit ginge einher, dass Anna nun anfangen kann, die Zeit hier zu geniessen, weil sie nun ihren Wert kennt: Übergang.

In etwas anderes, eine andere Zeit, ein indefinites Morgen, kein besseres vielleicht - aber das werden wir noch sehen.

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  • Anna sieht Filme und Anna fährt weg und macht Fotos rund um ihr neues Leben, das jetzt nämlich anfängt und mindestens bis dreissig dauert. Und was bis dahin so passiert, das gibts dann hier.
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