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Anna ändert ihr Leben
8 juillet 2009

Heimatreise 4

Und dann die Sache mit dem Schlaf. Anna hatte vergessen, dass man auch mittags schlafen kann. Und nachmittags. Und versucht sein kann, sogar bei Grey's Anatomy einzuschlafen, obwohl da so viele schmucke Doktoren in Hirnhälften und Dünndärmen wühlen.
Anna schläft.
Und macht zunächst alles anders als geplant. Vielleicht geht es ihr gut dabei, aber die Rastlosigkeit verlässt sie nicht ganz. Immer noch hat sie das Gefühl, etwas müsste ganz schnell entschieden werden, stehe hinter ihr und tippe ihr auf die Schulter, Anna, was nun? Wo willst du hin, was machst du hier? Und warum überhaupt? Was weiss denn Anna? Was muss sie denn wissen?
Sie träumt von Kreuzschraubenschlüsseln in fremden Badezimmern und traumwandelt einen normannischen Strand entlang, als gehöre ihr eine Zukunft dort. Sie hört ein Baby schreien, es hiesse nicht Garence und seine Mutter ginge nicht über LOS und zöge nicht bei seinem Vater ein. Und Anna meidet Musik, die sie zu gut kennt, das könnte Erinnerungen wecken, gegen die sie noch nicht immun ist.

Nur gut, dass es den Freund gibt, der da ist, wie er immer da war, ihr halbes Leben lang, sagt sie, auch wenn ein Jahr dran fehlt. Sich mit ihm zu betrinken, ist das Gesündeste auf der Welt, sein Lachen sagt immer, alles wird gut. Da kann die Welt um Anna crashen und bluten, der Freund lächelt und Anna lächelt mit. Sie isst Eis und er schiebt sein Rad, bis sie sicher daheim ist. Das war vor vierzehn Jahren so und so ist es noch immer. Anna muss fürchten, dass das eines Tages vorbei sein muss und ist dankbar für ein jedes Treffen, das so anfängt, so endet, wie es immer anfing, endete. Dass es eines Tages nicht mehr so sein wird, ist unvermeidlich, aber Anna denkt nicht dran und schläft die Furcht davor weg. Während Derek-Dreamy-Shepherd Zysten aus Hirnen saugt und Marc-Steamy-Sloan von der grossen Liebe träumt, zu der er hoffentlich nie fähig sein wird. Ein Kittel allein macht noch keinen Arzt, macht noch kein Fantasma.
Genug, gehen wir offline, schalten wir aus; wir haben genug gesehen.

Vielleicht wird alles gut im Schlaf, denkt Anna. Nimmt den Kreuzschraubenschlüssel und geht auf Traum-Safari an normannischen Stränden.

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Anna ändert ihr Leben
  • Anna sieht Filme und Anna fährt weg und macht Fotos rund um ihr neues Leben, das jetzt nämlich anfängt und mindestens bis dreissig dauert. Und was bis dahin so passiert, das gibts dann hier.
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